Vor einigen Wochen habe ich mich entschieden, bei Swabr zu investieren, die Beteiligungen über die Crowdinvesting-Seite Companisto ausgegeben haben. Momentan läuft eine sehr erfolgreiche Crowdfundingrunde von Tame. Über 150.000 Euro investierten über 600 Companisten in wenigen Tagen. Die maximale Summer wurde von 150.000 auf 200.000 ausgeweitet. Von den 11 bisherigen Startups ist Tame damit am Erfolgreichsten. Warum ist dies so?
Es gibt zwei entscheidende Gründe, die aufeinander aufbauen:
- Tame filtert die Informationsflut in Twitter, weshalb
- Tame das Arbeiten in elektronischen Medien erleichtert.
In meinem Blogbeitrag „#Web 2.0 –Anwendungen sind nur mit Filterfunktion effektiv“ erläutere ich, warum die Filterfunktion das entscheidende Kriterium für erfolgreiche Anwendungen im Internet sein wird. Im Web 2.0 Zeitalter kann jeder Mensch mit Internetzugang Informationen (E-Mail, Texte, Bilder, Videos, Kommentare…) senden und theoretisch mit diesen Informationen die ganze Welt erreichen. Die riesigen Vorteile — barrierefreiens Senden und Empfang — bringen ein wesentliches Problem mit sich: Informationsüberflutung bei den Nutzern.
Tame nimmt sich genau diesem Problem der Informationsüberflutung bei Twitter an. Jeder Twitterer weiß, spätestens wenn man 100 Leute bei Twitter folgt, verliert man die Übersicht. Außerdem ist es schwer, alte Nachrichten (Tweets) zu finden. Tame ist nichts anderes als ein Filter, um Themen, Experten und Inhalt auf Twitter zu finden.
Tame wirbt damit, dass die Filterfunktion die Arbeit von Journalisten erleichtert, dem ich vollständig zustimme. Bei Journalisten ist die Arbeitserleichterung am offensichtlichsten, aber es gibt noch viele andere Bereiche, die von Tame auch profitieren könnten. Spontan fallen mir Netzwerkanalysten, Marketingspezialisten, Wissenschaftler und Politiker ein. Wenn Tame irgendwann auch für interne soziale Netzwerke angeboten werden würde, dann wäre es auch eine extreme Arbeitserleichterung für das komplette Topmanagements, der Kommunikationsabteilung und Teile des mittleren Managements.
Übrigens ist die Werbung aus dem Video: „Tame ist das Google für Twitter“ nur bedingt richtig. Hinter Tame steckt der gleiche Gedanke wie bei Google, hat aber einen zusätzlichen Web 2.0 Vorteil. Google sucht primär nach Informationen. Bei Twitter ist immer der Sender einer Information ersichtlich, weshalb Menschen deutlich leichter miteinander verbunden werden. 80% des Wissens steckt in den Köpfen der Menschen nicht in den niedergeschriebenen Dokumenten, weshalb das Vernetzen der Nutzer wichtiger ist als das Auffinden von Informationen. Tame ist deshalb der Google-Suche überlegen.
Wegen diesen Gründen habe ich bei Tame investiert. Scheinbar sehen dies auch viele andere Companisten so, weshalb die Crowdfundingrunde sehr erfolgreich läuft. Die einzige Gefahr ist, dass Google oder Twitter selbst anfangen, Filterfunktionen für Twitter zu entwickeln.